„Die Lichter, die wir selbst
entzünden. Essays. Reden. Porträts. Briefe aus dem Gefängnis“
Er gehört zu den
eindrucksvollsten Dichtern aus Sachsen. Und zu Recht will Utz Rachowski nicht
zur DDR-Literatur gezählt werden. Überhaupt hat er eine nur zu berechtigte
Abneigung gegen Schubladen. Auch gegen die Schublade „DissidentenLiteratur“.
Wenn sich der Vogtländer in Essays, Reden und Interviews mit seiner
Lebensgeschichte und Literatur auseinandersetzt, dann wird das zu einer
Diskussion, für die das deutsche Feuilleton sich meistens zu fein war. Oder zu
faul. Denn auch die Literaturkritiker lieben ihre Schablonen, ihre Welt in
Schwarz und Weiß, die Säcke, in die sie Autorinnen und Autoren stopfen, wenn
ihnen mal wieder Lust zum großen Haudrauf ist. Da werden die alten Debatten von
vor 30 Jahren immer wieder aufgekocht – ohne Erkenntnisgewinn. Wie auch? Dazu
müsste man ausgelatschte Wege verlassen. Aber das schaffen ja nicht mal die
Nachbarredaktionen von Politik und Wirtschaft.
„Die Lichter, die wir selbst entzünden. Essay. Reden. Porträts. Briefe aus dem Gefängnis“
In seinen Essays zeigt sich der
Dichter Utz Rachowski als beeindruckend unbeirrbarer Beobachter.
Sprachliche Glanzstücke sind sie
nicht, die Essays von Utz Rachowski. Der Band „Die Lichter, die wir selbst
entzünden“ enthält viel Material – Reden, Porträts, Briefe aus dem Gefängnis.
Sachlich liest sich das, unpoliert. Dennoch ist man fasziniert: Welch
unbeirrter Hang zum selbständigen Denken. Hier erfahren wir von einem, der nie
etwas ungeprüft übernommen, stets den eigenen Augen und Ohren vertraut hat und
das bis heute tut. Der uns eine aufrechte Fortbewegungsart ohne ideologische
Gehhilfen demonstriert. Die bequemste ist es nicht.
März 2023 Interview tschechisch mit dem Schriftsteller und Bürgerrechtler Petr Placák in der Prager Zeitschrift „Babylon“, dort auch Rachowskis Gedichte und sein Text zu Jürgen Fuchs, dessen „Vernehmungsprotokolle“ gerade von Josef Rauvolf ins Tschechische übertragen wurden.
27. April: Buchmesse Leipzig 13:30 – 14 Uhr, Halle 2, Bildungsforum Stand A 505 Vorstellung des Buches „Über Utz Rachowski“ (Thelem Universitätsverlag Dresden; Herausgegeben von Walter Schmitz, Dresden, und Daniel Argelès, Paris) Inhalt: Beiträge von Schriftstellern und Germanisten aus fünf Ländern: D, USA, PL, F, CZ.
8. – 11. Mai: Lesungen und Vorträge an den polnischen Universitäten Wrocław (Breslau), Nysa (Neiße) und Opole (Oppeln); in Opole werden dazu auch ukrainische Germanistik-Studenten aus Lwiw (Lemberg) zu dieser Veranstaltung zugeschaltet.
22. Juni: Referent in Prag bei der Konferenz „1968 – ein mitteleuropäisches Schicksalsjahr“.
Utz Rachowski erhält den Lisa-und-Robert-Kahn-Lyrikpreis 2021 der „Society for Contemporary American Literature in German“ (USA)
neue Bücher (zweisprachig)
Unverschuldete Teilnahme – Niezawiniony Udział (Gedichte, Deutsch-Polnisch); Atut Verlag, Wrocław 2020 (Übersetzung u. Nachwort v. Ewa Szymani) ISBN 978-83-7977-543-9
Spaziergänge mit Miss Suki – Spacery z Miss Suki (Lang-Poem in der Tradition von Adam Mickiewicz, Deutsch-Polnisch); Quaestio Verlag, Wrocław 2021 (Übersetzung Ewa Szymani, Nachwort von Ewa Matkowska) ISBN 978-83-65815-XX-X ISSN 2545 -0476
Das Licht aus den Gärten– La lumière des jardins (Gedichte u Erzählungen, Deutsch-Französisch); Verlag Les Éditions de l’Ècole Polytechnique, édition bilingue, Paris 2021 (Übersetzung Daniel Argelès; mit einem Essay des Übersetzers) ISBN 978-2730216913
„Seume Literaturpreis“
Utz Rachowskis 2021 in Polen zweisprachig erschienenes Buch „Spaziergänge mit Miss Suki/Spacery z Miss Suki“ erreichte die SHORTLIST zum internationalen „Seume Literaturpreis“.
Johann Gottfried Seume war von Grimma zu Fuß nach Sizilien und zurückgewandert, die Wanderung begann am 6. Dezember 1801.
BUCHPREMIERE von „Die Lichter, die wir selbst entzünden“ in der Schifferkirche „Maria am Wasser“ in Dresden Hosterwitz KONZERT-LESUNG, mit MATTHIAS EISENBERG: Orgel-Improvisationen. Moderation: Eva-Maria Zehrer Veranstalter: Sächsische Landeszentrale für politische Bildung
2019
Leipziger Buchmesse 2019:
Donnerstag, 21. März 2019, 15:30 – 16 Uhr
Buch-Ankündigung „Die Lichter, die wir selbst entzünden“
Moderation: Eva-Maria Zehrer
Veranstalter: Sächsische Landeszentrale für politische Bildung Forum „Kinder –und Jugendbildung“ https://www.slpb.de Halle 2 Stand A 601
Donnerstag, 21. März 2019, 19 Uhr
Lesung im Gohliser Schlösschen aus „Poesiealbum 339“ Veranstalter: Märkischer Verlag
Dieser außergewöhnliche Gedichtband ist nicht nur eine umfangreiche Retrospektive des Dichters Utz Rachowski, er zeigt auch Lebenslinien auf, eines Dichters, der wegen ein paar Gedichten in der DDR in Haft saß, der sich unermüdlich um die Freiheit des Wortes müht.
Es geht um die großen und kleinen Dinge, die man nicht vergessen darf.
STIMMEN zu Utz Rachowski:
„Vielleicht wurde Rachowskis Schreiben durch die Opposition zum DDR-Regime geweckt, aber er bedarf keines Gegners, um zu schreiben. Rachowski ist ein Schriftsteller sui generis. Das zeigen seine Erzählungen ebenso wie seine Essays und seine Gedichte. Hans Joachim Schädlich
„Wissen Sie, weshalb mir die Bücher der ausgebürgerten Ost-Autoren so lieb sind, die ‚Wunderbaren Jahre’ von Kunze, ‚Der letzte Tag der Kindheit’ von Utz Rachowski, die Prosa von Hans Joachim Schädlich, die Gedichte und Gedächtnisprotokolle von Jürgen Fuchs und Biermanns genialische Sachen? Weil mir die Einsamkeits-Erfahrungen dieser Leute sehr nah sind…“ Hans Sahl, Interview mit Marko Martin, Tübingen, Mai 1992
„Solche Menschen wie Utz Rachowski sind eben auch ein echtes DDR-Produkt, im allerbesten Sinne. Nicht nur sein Name klingt slawisch, es ist auch der Seelen-Sound in seiner Sprache. Östliche Tugenden, die es im Westen genauso gibt, aber vielleicht seltener: altmodische Leidenschaft, moralischer Ernst, melancholischer Humor…so wie es auch die hellsichtig verrückte Herta Müller aus Temesvar in Rumänien kann.“ Wolf Biermann, Frankfurter Allgemeine Zeitung
„Ich bewundere die frische und gelassene Aussagekraft der Gedichte…“ Adam Zagajewski Zeszyty Literacki, Warschau
„Von Joseph Brodsky stammt das kluge Diktum ‚Ästhetik ist Ethik’. Utz Rachowskis Texte beweisen das in geradezu atemberaubender Eindringlichkeit…“ Marko Martin Deutschlandradio Kultur